der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu
Der Name des Museums verrät dem Laien nicht sofort, welche Besonderheiten es hier zu entdecken gibt. Das Wort „Paramente“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „den Geist bereiten“. Unter Paramente versteht man die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien und Priestergewänder, die künstlerisch aufwändig gestaltet und häufig handbestickt sind.
Die liturgischen Gewänder, die katholische Geistliche grundsätzlich bei gottesdienstlichen Handlungen tragen, gehen auf eine lange Tradition zurück und unterliegen einer Kleiderordnung, die in Deutschland von der Bischofskonferenz geregelt wird. Die wichtigsten drei Bestandteile eines Priestergewandes sind die Albe, ein weißes, fußlanges Untergewand, das unter der Kasel getragen wird. Die Kasel, das Obergewand ist wie ein Poncho-Mantel geschnitten, in den liturgischen Farben und aus edlem Stoff gefertigt. Dazu wird die Stola getragen, die häufig aufwändig und kostbar bestickt ist. Zu den Paramenten des Altares zählt die Kelchwäsche aus Leinen, sowie das Altartuch (häufig mit handgearbeiteter Spitze verziert) und das Antependium, das an der Vorderseite des Altars angebracht und zu den Festen des Kirchenjahres passend gestaltet wird.
Unter dem Motto „Für Gott ist das Kostbarste gerade gut genug“ stellten die Franziskanerinnen Gengenbach in ihren Paramentenwerkstätten über 125 Jahre lang nach eigenen Entwürfen in Handarbeit und alter Tradition alle Arten von Paramenten her. Besondere Berühmtheit erlangte die Werkstatt 2011, als die Schwestern die Gewänder für Papst Benedikt XVI. anlässlich seines Besuches in Freiburg fertigten.
Dass aus dieser Tradition heraus eine große Sammlung an liturgischen Gewändern mit kostbaren Stickereien der vergangenen Jahrhunderte entstehen konnte, ist ein Glücksfall und eine museale Seltenheit. Ergänzt wird die Ausstellung durch Originalentwurfszeichnungen, gefasste Reliquien, Wachskunst, Krippen und Madonnen.
In der Sonderausstellung „Gewänder des Himmels“ können großformatige Fotografien besonders feiner Stickereien bewundert werden. Ein Dokumentarfilm zeigt außerdem die diffizile Handwerkskunst der Schwestern, die, ob dieser für die Augen äußerst anstrengenden Arbeit nicht selten erblindet sind.
Öffnungszeiten
Nur für Gruppen mit Führung und nach Anmeldung
(Schwester M. Ulrike Müller Tel. 07803 / 807 – 683)
Eintritt
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