Was feiern wir am 15. August?
geschrieben von Schwester M. Gertraud Beha
Wir feiern das Fest Maria Himmelfahrt, auch genannt das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel. Dieses Fest ist auch ein Fest mit Blumen des Sommers und Heilkräutern.
Viele Traditionen ranken sich um dieses sommerliche Fest der Gottesmutter.
Es wird erzählt:
Der Jerusalemer Bischof Juvenal (425 -458) wurde von der Kaiserin Pulcheria empfangen, die ihn um Reliquien der Gottesmutter bat. Daraufhin habe der Bischof erzählt, dass nach der Jerusalemer Tradition Marias Leib in Getsemani im Beisein der Apostel beigesetzt wurde, nur Thomas kam zwei Tage zu spät. Als er darum bat, die Gottesmutter noch einmal zu sehen, öffnete man für ihn am dritten Tag das Grab. Doch es war leer; nur noch die Leichentücher und Grabgewänder Mariens lagen dort. Aus diesem Grund gäbe es keine Körperreliquien, keine Gebeine. Die Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele ist auch ein Versprechen ihres Sohnes an uns. Er holt sie zu sich, wie er einst uns zu sich holen wird. Mit ihrer Liebe brachte Maria Gott in die Welt, weil sie selbst zuvor die Liebe Gottes empfangen hat. In dieser Liebe blieb sie bis in den Tod, darum wird ihr Tod auch „Entschlafung“ genannt: Weil die Liebe nicht sterben kann.
Der Muttergottesaltar in unserer Mutterhauskirche Gengenbach
Die Blumenwiese in unserem schönen Klostergarten
Das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel, ist in der Ostkirche bald nach dem Konzil von Ephesus (431 n. Chr.) aufgekommen. In der römischen Kirche wird das Fest seit dem 7. Jhd. gefeiert.
Am 1. November 1950 erklärte Papst Pius XII. für alle Katholiken verbindlich, dass Maria „mit Leib und Seele“ in den Himmel aufgenommen wurde. Es gab viel Widerstand gegen dieses neue Dogma. Das Hauptargument war, dass nicht eine einzige Stelle der Schrift auf eine leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel hindeutete. Nicht einmal aus der Frühzeit des Christentums gab es zuverlässige Nachrichten über die Todesumstände der Gottesmutter.